Red Bull-Protest gegen Russell in Kanada abgewiesen

Dirk Gamblino Mauer
Veröffentlicht am: 16.06.2025
Letztes Update: 30.06.2025
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Das Wichtigste in Kürze

  • Red Bull Racing legte nach dem Grossen Preis von Kanada Protest gegen den Rennsieger George Russell ein.
  • Der Protest bezog sich auf angeblich erratisches Fahren und unsportliches Verhalten hinter dem Safety Car.
  • Die Rennkommissare der FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) wiesen den Protest von Red Bull vollständig zurück.
  • Lando Norris erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe für eine Kollision mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri.
  • Die Strafe für Norris hat keine weiteren Auswirkungen, da sie nicht in eine Startplatzstrafe für das nächste Rennen umgewandelt wurde und er keine Strafpunkte erhielt.

Der Protest von Red Bull im Detail

Nach dem Grossen Preis von Kanada sorgte nicht nur das Renngeschehen für Gesprächsstoff, sondern auch die Ereignisse danach. Das Team von Red Bull Racing reichte einen offiziellen Protest gegen den Mercedes-Fahrer George Russell ein, was die Bestätigung des endgültigen Rennergebnisses um mehrere Stunden verzögerte.

Der Kern des Protests umfasste zwei Hauptpunkte. Erstens warf Red Bull Russell ein erratisches Fahrverhalten hinter dem Safety Car vor. Sie argumentierten, Russell habe übermässig stark gebremst, während Max Verstappen direkt hinter ihm fuhr. Zweitens beschuldigte Red Bull den Mercedes-Piloten unsportlichen Verhaltens. Das Team legte Funksprüche vor, in denen sich Russell über ein angebliches Überholmanöver von Verstappen beschwerte. Red Bull sah darin den Versuch, die Rennleitung zu beeinflussen und eine Strafe für Verstappen zu provozieren – ein Vorgehen, das Teamchef Christian Horner als «taktische Spielchen» (Gamesmanship) bezeichnete.

Die Verteidigung von Mercedes und die Sicht der FIA

Mercedes verteidigte sich gegen die Vorwürfe. Russell erklärte, dass periodisches Bremsen hinter dem Safety Car normal sei, um die Temperatur von Bremsen und Reifen aufrechtzuerhalten. Ein nachfolgender Fahrer müsse mit solchen Manövern rechnen. Er habe zudem in den Rückspiegel geschaut, um eine Kollision zu vermeiden, und nicht, um Verstappen zu einem Fehler zu verleiten.

Die Vertreter von Mercedes legten ebenfalls Telemetriedaten vor. Diese Daten zeigten, dass auch Max Verstappen an derselben Stelle ähnlich stark gebremst hatte. Die Rennleitung, vertreten durch Tim Malyon von der FIA, unterstützte diese Sichtweise. Er erklärte, dass solches Bremsen üblich sei und von der Rennleitung erwartet werde. Aus diesem Grund wurde der Vorfall zunächst gar nicht an die Stewards zur Untersuchung weitergeleitet.

Das endgültige Urteil der Stewards

Nach einer 45-minütigen Anhörung und einer fünfstündigen Beratung kamen die Stewards zu einem klaren Ergebnis. Sie wiesen alle von Red Bull vorgebrachten Punkte zurück. In der offiziellen Begründung heisst es, dass Russells Fahrweise nicht als erratisch eingestuft wurde. Auch der Vorwurf des unsportlichen Verhaltens durch die Funksprüche wurde nicht bestätigt. Die Stewards stellten fest, dass das reine Melden eines Vorfalls an das eigene Team keinen unsportlichen Vorsatz darstellt. Somit wurde der Sieg von George Russell bestätigt.

Die Kollision bei McLaren und die Folgen für Norris

Neben dem Protest gab es einen weiteren Vorfall, der untersucht wurde: die Kollision zwischen den beiden McLaren-Fahrern Lando Norris und Oscar Piastri. Norris räumte seine Schuld für den Zusammenstoss umgehend ein. Er habe gedacht, es wäre genug Platz, realisierte seinen Fehler aber zu spät.

Die Stewards befanden Norris als «vollständig» schuldig für die Kollision. Da sein Teamkollege Piastri das Rennen ohne Schaden fortsetzen konnte und es somit «keine unmittelbaren und offensichtlichen sportlichen Konsequenzen» gab, wurde lediglich eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe verhängt. Entscheidend ist hierbei, warum diese Strafe nicht zu einer Rückversetzung in der Startaufstellung für das nächste Rennen führte. Da Norris über 90 % der Renndistanz absolviert hatte, wurde er offiziell klassiert. Die fünf Sekunden wurden zu seiner Endzeit addiert, was für ihn jedoch keine Auswirkung auf das Ergebnis hatte. Er erhielt zudem keine Strafpunkte auf seiner Superlizenz.

Unsere Einschätzung

Die Ereignisse nach dem Rennen in Kanada sind für dich als Sportwetter von besonderer Bedeutung. Der Protest von Red Bull zeigt, wie schnell ein Rennergebnis vorläufig sein kann. Die stundenlange Verzögerung bis zur endgültigen Bestätigung führte zu Unsicherheit bei der Abrechnung von Wetten. Platzierungen, Podiumswetten oder Siegwetten auf George Russell blieben lange in der Schwebe.

Dieser Fall unterstreicht, wie wichtig es ist, die Regeln deines Wettanbieters genau zu kennen. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ist in der Regel festgelegt, wann ein Ergebnis als offiziell gilt und wie mit nachträglichen Änderungen durch Proteste oder Strafen umgegangen wird. Meistens zählt das Ergebnis direkt nach Rennende, aber es gibt Ausnahmen.

Auch die Strafe gegen Lando Norris ist ein gutes Beispiel für die Komplexität von Sportwetten in der Formel 1. Eine andere Art von Strafe, etwa eine Durchfahrtsstrafe während des Rennens, hätte das Ergebnis direkt beeinflusst. Die verhängte Fünf-Sekunden-Strafe war im Endeffekt folgenlos. Dies kann für Wetten auf Kopf-an-Kopf-Duelle oder exakte Platzierungen entscheidend sein. Wir empfehlen dir daher, dich stets mit den spezifischen Wettregeln deines Anbieters vertraut zu machen, um bei solchen unvorhersehbaren Ereignissen vorbereitet zu sein.

Quellen:

  • Originalartikel von Motorsport.com findest du hier.