Alex Wurz will Monaco-Kurs für mehr Überholmanöver anpassen
Das Wichtigste in Kürze:
- Der ehemalige Formel-1-Fahrer und heutige Streckendesigner Alex Wurz hat Vorschläge zur Umgestaltung des Circuit de Monaco unterbreitet.
- Ziel der Anpassungen ist es, mehr Überholmöglichkeiten zu schaffen und so die Spannung der Rennen zu erhöhen.
- Konkret schlägt Wurz Änderungen an der Rascasse-Kurve, der Haarnadelkurve (Loews/Fairmont) und der Nouvelle Chicane nach dem Tunnel vor.
- Die Umsetzung birgt bauliche Herausforderungen angesichts der engen Platzverhältnisse im Fürstentum.
- Die Diskussion um Änderungen wurde durch die jüngsten Rennen und eine gescheiterte Regeländerung bezüglich zweier Pflichtboxenstopps neu entfacht.
Der Ruf nach Veränderung für den Klassiker
Der Grand Prix von Monaco ist eine Ikone im Formel-1-Kalender, doch in den letzten Jahren mehrten sich die Stimmen, die eine Anpassung der Strecke fordern. Der Hauptkritikpunkt: zu wenige Überholmanöver. Die aktuellen, breiten Formel-1-Fahrzeuge machen das Passieren auf den engen Strassen des Fürstentums nahezu unmöglich. Stefano Domenicali, CEO der Formel 1, bestätigte, dass man sich der Problematik bewusst sei und bereits Versuche unternommen wurden, das Spektakel zu verbessern, wie etwa die Diskussion um verpflichtende Reifenwechsel. Nun hat Alex Wurz, ehemaliger F1-Pilot, Vorsitzender der Grand Prix Drivers’ Association (GPDA) und Betreiber einer eigenen Streckendesign-Beratungsfirma, konkrete Ideen präsentiert.
Alex Wurz› detaillierte Vorschläge zur Streckenoptimierung
Wurz hat drei Schlüsselstellen identifiziert, deren Modifikation das Renngeschehen positiv beeinflussen könnte. Seine Vorschläge zielen darauf ab, die Streckenführung so zu verändern, dass Fahrer zu mutigeren Manövern, sogenannten «Dive Bombs», ermutigt werden.
Anpassung der Rascasse-Kurve
Der erste Vorschlag betrifft die vorletzte Kurve, La Rascasse. Wurz regt an, den Scheitelpunkt um zwei bis drei Meter nach aussen zu verlegen. In Kombination mit einer Verbreiterung der Strecke auf der linken Fahrerseite im Anfahrtsbereich soll dies ein Dilemma für den Führenden schaffen: Entweder er verteidigt die Innenlinie oder er riskiert, überholt zu werden. Diese Änderung scheint relativ gut umsetzbar, da linksseitig keine Randsteine vorhanden sind. Allerdings könnte dies zu Engpässen für Fussgänger am Kai führen und den Platz für den Paddock Club der Formel 1 reduzieren.
Modifikationen an der berühmten Haarnadelkurve
Die zweite und dritte vorgeschlagene Änderung sollen im Zusammenspiel wirken. Eine breitere Einfahrt in die Haarnadelkurve, bekannt als Fairmont Hairpin (früher Loews), soll mehr Möglichkeiten für Überholmanöver schaffen, ähnlich dem, das Gabriel Bortoleto im diesjährigen Formel-2-Rennen zeigte. Fahrer wären gezwungen, ihre Linie in die Kurve zu kompromittieren, um die Innenseite zu verteidigen. Um dies zu ermöglichen, müsste auch der Ausgang der Kurve verbreitert werden. Dies würde zwar den Verlust eines Fussweges bedeuten und bauliche Anpassungen erfordern, aber laut Wurz den Charakter der Kurve nicht verändern, sondern lediglich Überholversuche erleichtern.
Verlegung und Neugestaltung der Nouvelle Chicane
Die signifikanteste Änderung schlägt Wurz für die Nouvelle Chicane nach dem Tunnel vor. Er plädiert dafür, diese Schikane um etwa 80 Meter in Richtung der Tabac-Kurve zu verschieben. Dies würde eine breitere Einfahrt ermöglichen, da der aktuell als Auslaufzone genutzte Bereich der Avenue John F. Kennedy in die Strecke integriert werden könnte. Zudem entstünde ein geraderer Anbremsbereich. Die grösste bauliche Herausforderung hierbei wäre die Notwendigkeit, den Kai an der neuen Position leicht in den Hafen hinein zu erweitern – ein Vorgehen, das bereits für die aktuelle Schikanenkonfiguration notwendig war. Wurz betont, dass der Charakter der darauffolgenden Tabac-Kurve, ein Favorit vieler Fahrer, erhalten bleiben müsse. Der Abstand zwischen der neuen Schikane und Tabac soll so bemessen sein, dass die Fahrer weiterhin kurz vom Gas gehen oder leicht bremsen müssen.
Herausforderungen und Realisierbarkeit
Obwohl Monaco sich in einem Zustand ständiger Weiterentwicklung befindet, ist der verfügbare Raum extrem begrenzt. Jede signifikante Änderung der Strassenführung ist ein komplexes Unterfangen. Die Vorschläge von Wurz berücksichtigen diese Gegebenheiten und zielen auf relativ einfach umsetzbare Modifikationen ab, die dennoch grosses Potenzial für eine Verbesserung des Renngeschehens bieten. Die grössten Hürden sind neben den baulichen Massnahmen auch die Auswirkungen auf die Infrastruktur für Fussgänger und temporäre Bauten wie den Paddock Club.
Unsere Einschätzung
Die von Alex Wurz vorgeschlagenen Änderungen am Circuit de Monaco könnten weitreichende Auswirkungen auf den Grand Prix und somit auch auf den Bereich der Sportwetten haben. Sollten diese Modifikationen umgesetzt werden, ist mit einer Zunahme an Überholmanövern zu rechnen. Dies würde die Rennen unvorhersehbarer und dynamischer gestalten. Für dich als Sportwetten-Enthusiast bedeutet das potenziell veränderte Wettquoten und neue strategische Überlegungen. Rennen, die weniger vom Startplatz abhängen und mehr Action auf der Strecke bieten, könnten die Attraktivität von Live-Wetten erhöhen. Zudem könnten sich die Favoritenrollen verschieben, wenn Fahrer, die für ihre Überholkünste bekannt sind, bessere Chancen erhalten. Wettanbieter, die eine breite Palette an Wettmärkten für die Formel 1 offerieren, einschliesslich solcher mit Lizenzen aus Malta, Curaçao oder anderen Jurisdiktionen, würden sicherlich schnell auf solche veränderten Bedingungen reagieren. Die Debatte zeigt, dass selbst traditionsreiche Veranstaltungen sich weiterentwickeln müssen, um für Fans und damit auch für die Wettgemeinschaft attraktiv zu bleiben. Eine spannendere Formel 1 in Monaco wäre für alle Beteiligten ein Gewinn.
Quellen:
- Motorsport.com: hier